Die Schwarzen Brüder

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Begründung

Der Film, den wir in diesem Jahr mit dem GOLDENEN SPATZ in der Kategorie Kino-/Fernsehfilm auszeichnen möchten, heißt Die Schwarzen Brüder. Dieser Film hat uns von der ersten Minute an gefesselt und in das 19. Jahrhundert eintauchen lassen. Realistische und schöne Filmkulissen und Schauspieler, die ihre Rolle gut verkörperten und deren Gefühle durch überzeugende Mimik und Gestik glaubhaft zum Ausdruck brachten, gaben uns das Gefühl, Teil der Geschichte zu sein. Auch die Handlung hat uns sehr überzeugt. In den Szenen, die häufig unerwartete Wendungen brachten, wechselten sich Grusel, Humor, Spannung und Trauer ab. Dadurch wurde der Film unvorhersehbar und man fragte sich immer, wie es weiter ging. Tolle Elemente wurden eingebracht wie der Tod, Versöhnung mit den Feinden, Unterstützung der Armen von Reichen und ein schönes Happy End. Aus den gerade genannten Gründen sind wir der Meinung, dass der Film Die Schwarzen Brüder von Xavier Koller einen GOLDENEN SPATZ verdient hat. Herzlichen Glückwunsch.

Credits

  • Deutschland/Schweiz/Italien 2013
  • Regie: Xavier Koller
  • Spielfilm (17.4.2014)
  • 103 Min. – Farbe – DCP
  • Buch: Fritjof Hohagen, Klaus Richter nach dem gleichnamigen Roman von Lisa Tetzner und Kurt Held
  • Redaktion: Cornelius Conrad (BR), Brigitta Mühlenbeck (WDR), Ole Kampovski (NDR), Roman Klink (ARD/Degeto), Nadja Dumouchel (Arte),
  • Kamera: Felix von Muralt
  • Schnitt: Gion Reto Killias, Rosa Albrecht
  • Musik: Balz Bachmann
  • Ton: Andreas Wölkli
  • Darsteller: Fynn Henkel, Ruby O. Fee, Moritz Bleibtreu, Richy Müller, Waldemar Kobus, Catrin Striebeck, Leonardo Nigro, Sabine Timoteo
  • Sender: Br, Wdr, ndr, ard/degeto, arte, RSI
  • Produzent: Fritjof Hohagen, Clarens Grollmann
  • Produktion: enigma film GmbH
  • Koproduktion: Starhaus Filmproduktion, Dschoint Ventschr, Herold Productions, Monaco Film, enigma film West, BR, WDR, NDR, ARD/Degeto, Arte

Info

Tessin, im 19. Jahrhundert. Giorgio wächst in einer armen Bauernfamilie auf. Als seine Mutter verunglückt und dringend einen Arzt braucht, wird sein Vater vor eine schwere Entscheidung gestellt: entweder er lässt seine Frau sterben oder er verkauft seinen Sohn an einen Kinderhändler. Giorgio, der nicht zusehen kann, wie seine Mutter leidet, willigt ein, mit diesem Mann namens Luini mitzugehen. Zusammen mit 13 anderen Bauernjungen soll Giorgio an Mailänder Kaminfegemeister verkauft werden, die die zierlichen Kinder dann durch die engen, verqualmten Schlote schicken. Die Arbeit ist lebensgefährlich und der Lohn besteht gerade mal aus einer dünnen Suppe und einem Schlafplatz im Kalten. Nur manchmal gibt es etwas Trinkgeld von den Kunden. Doch die wenigen Lire werden den Kaminfegerjungen meist noch abgejagt – von einer Kinderbande, den „Wölfen“. Allmählich begreift Giorgio, dass er sich gegen das Unrecht wehren muss. Er, sein Freund Alfredo und die anderen Kaminfegerjungen aus dem Tessin gründen den Bund der „Schwarzen Brüder“. Gemeinsam treten sie nicht nur gegen die „Wölfe“ an, sondern auch gegen ihren stärksten Feind, den Kinderhändler Luini. Verfilmung des gleichnamigen, zweibändigen, auf historischen Tatsachen basierenden Romans von Lisa Tetzner und ihrem Ehemann, Kurt Held, aus dem Jahr 1941. Er wurde seit seinem Erscheinen in unzählige Sprachen übersetzt und gilt weltweit als eines der meist gelesenen Jugendbücher.