Michael Demuth

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Begründung

(...) Der Film „Wer küsst schon einen Leguan?“ schildert eindrucksvoll die Problematik eines Kindes, das sich nicht nur allein gelassen fühlt, sondern auch allein gelassen wird. Tobias nimmt - wie die Musik begleitend beschreibt - sein Leben in die Hand, als er – Zufall oder Schicksal? - auf Max trifft. Das geht nicht ohne Konfrontation mit der sozialen Umwelt. Sie hält in verschiedenen Formen Widerstände für Tobias bereit – in der Schule durch die Mitschüler, im familiären Bereich durch Fritze, den Freund der Mutter. Aber er bekommt auch sehr sensibel Hilfe u. a. von der unscheinbaren und pummeligen Lena. Trotz aller Schwächen sind die handelnden Personen nicht eindimensional. Das ist ein durchgängiges Prinzip, beginnend bei der überforderten aber liebenden Mutter, über die Lehrerin, die am Leben von Tobias Anteil nimmt, aber auch durchaus verständlich negativ auf sein Ausrasten reagiert, bis zu den diversen tatsächlichen und potentiellen, lebenden, abwesenden oder toten Vätern. Die Ausdifferenzierung der Akteure und ihrer individuellen Entwicklung führt zu einem sehr dichten Film, dessen Leitthema die Orientierung am Vater und die Übernahme von Verantwortung für sich und für andere ist.